Wie Sie bereits wissen, findet die Abbildung auf einer Farbstoffschicht im Augeninneren statt, vergleichbar mit dem Film beim Fotoapparat. Auch hier haben wir verschiedene Farbstoffschichten, die aber erst im Farblabor entwickelt werden müssen. Den Prozeß der Filmentwicklung übernimmt die eigentliche Netzhaut, die mit ihren Millionen von feinen punktförmigen Zellen auf der Farbstoffschicht aufliegt, um das Bild abzutasten. Diese Abtastung des Bildes geht natürlich in Echtzeit vonstatten. Die hierbei entstehenden elektrischen Ströme werden in einem dicken Kabelstrang, den Sehnerven, gesammelt und quer durch den ganzen Kopf an der Hirnanhangsdrüse vorbei über zusätzlich eingebaute Umschaltstellen des Gehirns, die auch die Verknüpfung z.B. zu unseren Gleichgewichtsorganen und zum Kleinhirn herstellt, zur sogenannten Sehrinde, dem Teil des Gehirns, mit dem wir in der Lage sind, die Informationen auch und überhaupt wahrzunehmen.
Und wie ist es bei der Degeneration? Degeneration heißt ja streng genommen: Abbau. Was ist abgebaut und welche Beschwerden hat man am Anfang dieser Erkrankung?
Alles hat ja bekanntlich einen Anfang. Am Anfang eines Netzhautabbaues hat man meistens noch keine oder nur geringe Sehstörungen. Nach allem was man heute weiß, ist es wohl so, daß eine hauchdünne Schicht, die die Netzhaut vor schädlichen Stoffwechselabfallstoffen schützt, brüchig wird. Die Folge ist ein Mangel an wichtigen Nähr- und Schutzstoffen, sowie Sauerstoff. Der Mangel wird durch neugebildete Blutgefäße ausgeglichen, die die Netzhaut langsam, aber sicher zerstören. Hier einige Bildbeispiele: Größenverhältnisse bei einer normalen Netzhaut. Die engere Region der Makula umfaßt einen Bereich von ca. 1,5 mm.